Basis Freienfeld

Die zweite Chance muss man geben

Freienfeld liegt im Norden Südtirols, gleich hinter dem Brenner. Man sieht die Abfahrt schon, bevor man mit dem Auto durch die erste Mautstelle muss, zieht sein Ticket und fährt gleich wieder runter. 1,30 € kostet das derzeit mit dem PKW.

Das Hotel wurde von einer Reisegruppe vorgegeben. Es war 2016 eher enttäuschend. Der Nebenort war schön ruhig und für mich war auch zu Fuß die Bushaltestelle erreichbar. Es braucht allerdings schon 15-20 Minuten dort hinunter. Das hübsche Städtchen Sterzing ist nicht weit und die Natur dort gut zum Laufen geeignet. Allerdings ist es nicht vergleichbar mit den Bergen, die man südlich von Brixen alle schnell erreicht.

Unter diesem Link kommt ihr zu dieser Schilderung von 2016:

Um diesen Eindruck überprüfen zu können, fuhr ich Ende Oktober 2018 noch einmal dort hin. Es hatte sich schon einiges verändert...


Ruhiger rauher Norden

Das Südtiroler Wipptal

Die Reise sah ein engmaschiges Programm vor. Die letztlich nur 4 Tage Aufenthalt, von denen ich aufgrund eines nicht verlegbaren beruflichen Termins noch einen Tag wieder nach Deutschland musste, waren für die anderen Gäste offenbar sehr gemischt verlaufen. Aber bereits wie 2016 begeisterte am meisten die große Dolomitenfahrt, in der es aber gerade nicht um die Umgebung, Trens und Stilfes ging, sondern um die etliche Kilometer entfernt liegenden Dolomiten.


Was neben der sehr hübschen kleinen  Ortschaft Sterzing, die mit einer kleinen einfachen Spazierwanderung vom Hotel erreichbar ist (ca. 5 Km), auffiel, waren viele kleine Wanderwege durch Wald und kühlenden Schatten, z.B. zur Pilgerstätte Maria Trens. Aber, mag es vielleicht auch an der fortgeschrittenen Jahreszeit liegen, die Vorstellung von Urlaub in den Bergen ist hier nicht so wirklich für mich verwirklicht. Der Bereich des Tals ist relativ kesselartig und von bewaldeten Bergen umgeben, so dass alles sehr beschaulich und etwas dunkler wirkte.


Leider ist die Verkehrsanbindung nicht übermäßig gut, zumal die "Hauptstrecke" von Eisacktal und Pustertal (401er Linie) bei Mühlbach/Spinges nach Osten Richtung Sextner Dolomiten abgeht und die Abzweigung nach Sterzing, also weiter nördlich (310er Linie), nun jede kleine Haltestelle bedienen muss. Will man von dort oben ganz nach Bozen oder zur Seiser Alm, ist man, mit Umstiegen, schon gut und gern zwei Stunden unterwegs, was man auch für die Rückfahrt beachten muss, denn ab dem frühen Abend sind nicht mehr alle Busse unterwegs. 


Ein paar leuchtende Bergspitzen

Von der Hauptstraße aus geht der Blick Richtung Norden auf die Alpenausläufer und Sterzing


So unterschiedlich kann Südtirol sein. Die sich zusammenkuschelnden Häuser hier und die hochgelegenen Höfe weiter im Süden. Die eher internationale Küche in dem vom Reiseveranstalter ausgewählten Hotel und die südtiroler Köstlichkeiten in den Dolomiten.  Die ruhigeren Spazierwege hier durch Wald und Wiesen und der alpine Sport mit atemberaubenden Panoramablicken dort unten. Es sind zwei Welten, die ihre Fans haben. Die nahe Lage zu Sterzing ermöglicht es aber auch, nicht nur die A22 nach Süden zu nutzen, sondern über Sterzing "oben herum" ins Sarntal zu kommen, entweder über SS508 oder noch weiter westlich über die SS44, die nach Meran führt.  Diese Ecke konnte ich wegen der knappen Zeit noch nicht sehen.

Das leider zeitweise sehr trübe Wetter im Norden wird abgemildert, wenn ein schöner Saunabereich vorhanden ist. Und den hatte unser Hotel. Insgesamt hatten sich dort auch schon einige Verbeserungen gezeigt. So hatten wir alle einen Türschüssel für draussen am Zimmerschlüssel. Da in dem Hotel ohnehin noch umfangreich umgebaut - und dafür auch geschlossen wird - sind derzeit Hotelangaben unbedeutend.

Es war eine etwas versöhnliche, wenngleich auch nicht begeisternde 2. Begegnung. Dafür habe ich etwas Neues entdeckt: Ladinien - konkret das Grödnertal. Aber dazu mehr auf anderen Seiten dieser Reiseberichte. Assudëi!