Obereggen - Latemar - Predazzo

Obereggen und das Fleimstal - ein Traumskiurlaub

Zum zweiten Mal habe ich Weihnachten auf der Piste verbracht und zwar in Pampeago.

Als wir in Richtung Trentino fuhren, um Pampeago (Stava bei Tesero) zu erreichen, sah es zwar noch schneearm aus, aber die Pisten hier sind optimal präpariert. Pampeago ist quasi in der Mitte der um den Latemar in einem weitläufigen Bogen angesiedelten Skigebiete. Zur nördlichen Seite ist es voll angeschlossen an das Skigebiet Obereggen und in süd-östlicher Richtung mit Predazzo auch durchaus schon etwas anspruchsvoller verbunden.

Wer Lust und Zeit hat, kann mit dem Skibus auch noch das weniger schwere Gebiet Bellamonte mit den dortigen einfachen bis mittelschweren Pisten bei Traumpanoramen genießen oder sich mit den Liften dort weiter über den Pass in die Region Moena, Alpe Lusia, bringen lassen, wo es eher rote und schwarze Pisten gibt. Auch die Alpe Cermis ist nicht weit, südwestlich von Tesero (Cavalese) und bietet mit der schwarzen Olimpia eine Piste, die noch ganz weit weg von meinen Wünschen ist.


Pampeago


Perfekt gelegen zwischen allen Schönheiten der Region und selbst schon vom Skischulhügel aus ein tolles Panorama bietend. Ein Skigebiet für Familien, Gruppen und Unternehmungslustige.


Von der Zischgalm überall hin

Immer weniger Hindernisse

Zischgalm 2018
Zischgalm 2018
Zischgalm 2017
Zischgalm 2017

Als ich im Jahr zuvor hier war, empfing uns die Sonne genauso wie jetzt: strahlend und den Kontrast zwischen diesem einzigartigen Berghimmelblau und der weißen Pistenlandschaft fast überirdisch verstärkend. Nur diesmal hatte es schon am ersten Tag Wind.

Das Gebiet kannte ich bereits und es ist traumhaft auch für Anfänger. Zu meiner ersten Reise nach Pampeago geht es hier (auf den Link klicken):

Uns erwartete im Hotel Erica - dieses Mal hatte ich ein halbes Doppelzimmer - gleich ein Frühstück und dann die Fahrt ins Skigebiet. Da ich letztes Mal schon dabei war, war ich nun in einer normalen Gruppe einsortiert worden. Und das passte auch ganz gut.

Da ich seit dem letzten Mal meine "Skifahrkünste" verfestigen konnte, war ich froh, nicht wieder den Schulabhang den ganzen Tag vor mir zu haben. Der Blick verändert sich nämlich doch stark und die im Jahr zuvor noch mit Stolz "bewältigte" Talabfahrt hatte ich ja zwischen sogar von der "schwierigeren" Seiteneinfahrt oben an der Seitbahn vorbei quasi unbemerkt gemacht. Ich hoffte, dieses Mal auch die etwas anspruchsvolleren mittelschweren Pisten fahren zu dürfen/können.


Oberholz - Piste mit Speed




Immer noch Herausforderungen

Die Piste Oberholz kannte ich schon. Ich wusste auch, als ich sie das erste Mal fuhr, dass sie zu den schwierigeren der bis dahin gefahren Pisten gehörte, nur beim ersten und einzigen Mal zuvor war ich mit der eher schnellen Truppe unterwegs und alle fuhren da locker flockig zügig runter, was ich mangels anderer Alternativen nachmachte. Trotz durchaus bemerkter Herausforderung klappte das komischerweise auch. Im Frühjahr 2018. Jetzt waren wir eine Truppe, die eher etwas unsicher am Rand des ersten, zwar sehr breiten, aber doch ganz schön abschüssigen Pistenbeginns standen. Und die Hütte hatten wir auch nicht besucht.

Wir rauschten also an der Hütte vom Lift aus vorbei und stellten uns ganz rechts an den Startabhang, wo unser Skilehrer wartete und uns langsames kontrolliertes Fahren vorgab. Dann fing bei den Vorderen das Denken an und irgendwann fiel dann auch mir ein, dass ich heute ja zum ersten Mal die neuen Skier hatte, 10 cm  länger als alles, was ich zuvor hatte und vor allem schmaler und schneller... Gott sei Dank setzte sich der Trupp aber in Bewegung. Jedoch waren wir alle eher unbeholfen und sehr vorsichtig.

Noch vor dem Schober, wo sich die Piste ein Stück teilt, scheute dann einer der vorderen  Mitfahrer und blieb abrupt stehen. Die hinter ihm fahrende Mitfahrerin konnte nicht mehr bremsen. Beide fielen hin und es gab auch einige, nicht unerhebliche Verletzungen. Nach einigen Versuchen, in dem eben doch deutlichen Gefälle wieder stehend in die Ski zu kommen, ging es weiter. Erst an der Epircher Hütte vorbei löste sich der Knoten und es ging in "normal-mittelschwerem" Gelände weiter bis nach Obereggen.

Eine andere Teilnehmerin und ich sind dann später die Oberholz nochmal runter gefahren, um das  Erlebte zu neutralisieren. Das empfehle ich jedem, denn die Erinnerung übertreibt manchmal maßlos und wer weiß, ob ich später den Mumm gehabt hätte, dieses erste Stück nochmal zu fahren. Das wäre zu schade, den die Oberholzhütte ist wunderschön!

Natürlich ist es nur eine persönliche Meinung, aber die Oberholzpiste ist oben für Anfänger eher herausfordernd. Irgendwann wird sie einem sicher normal erscheinen, so wie mir die Absam-Maierl, die für mich ein Jahr zuvor auch schwer war und bei der ich mich erst nur traute, die 6a-Variante, die zwar eine Kurve hat, aber weniger steil ist, zu fahren. Diesmal habe ich sie benutzt, um mal schnelles Fahren zu üben.


Gardoné - Garnelenhütte




Die Gardonéhütte ist kurz vor Predazzo. Sie ist bekannt für ihre gute Küche!

Gardonéhütte

Sie ist nicht ganz so leicht zu erreichen über die Pisten. Aus Pampeago kommend muss man erst einmal zum Feudopass kommen, was noch unspektakulär von der Zischgalm über den Ziehweg geht bis zur Piste Residenza, auf die man dann nach leicht rechts einfädelt. Kurz, bevor man dann zum Agnello-Lift kommt, kommt  noch ein kleiner, etwas "steilerer" Hang, der sehr breit, aber auch schattig ist. Obwohl man hier gern das Tempo mitnehmen möchte, weil zur Fortsetzung der Talabfahrt hier ein schmaler Ziehweg verläuft, muss man eher bremsen, denn genau dort kommt schon auf der linken Seite der kleinere Lift, den man zum Feudopass nehmen muss. Wenn man vorbeifährt, macht man eben den Loop über die Talabfahrt.

Oben auf dem Pass angekommen, kann man sich das Ganze natürlich auch überlegen und die Pizzahütte aufsuchen (Baita Passo Feudo), die ist auch sehr gut. Und je mehr sich dafür entscheiden desto schneller bekommen die, welche doch weiter fahren, unten an der Gardonéhütte ihre auf der heißen Platte servierten Garnelen. Oben am Pass muss man sich ein wenig auf die Schilder konzentrieren, denn es gibt einen kurvigen Weg (Pista Cinque Nazione) und einen etwas direkteren Weg runter. Der direktere ist schwarz gekennzeichnet und wenn man die Piste später von unten aus sieht, zurecht. Da geht es steil und sehr geneigt runter, weshalb die Piste auch Torre di Pisa heißen dürfte. Auf Google Maps ist alles rot eingezeichnet, aber da ist den Nerds wohl einfach die schwarze Farbe ausgegangen.

Auch die Rote hat es aber durchaus in sich. Sie ist machbar für einen Anfänger, aber teilweise geneigt und teilweise sehr ungleichmäßig, so dass es schon Konzentration und Kontrolle bedarf, grade, wenn man dort zum ersten Mal fährt. Sie ist noch etwas schwerer als das obere Stück der Oberholz und für mich weinrot. Im Zweifel: Pizzahütte (auf der gibt es übrigens sehr gute Strauben!). Aber das letzte Stück kann man auf einer einfachen Schlaufe zur Hütte fahren. Jedenfalls hat man sich dann ein leckeres Meeresfrüchtchen verdient. Richtig lecker und edel!

Ein Versprechen habe ich aber einlösen können: ich bin die Direttissima gefahren, die Piste, die ich im Jahr zuvor vom Lift aus gesehen hatte. Durch die Oberholzsache am Vortag waren wir alle immer noch etwas vorsichtig, aber es war schon schön.