Strudelmarkt und Speckfest

Ein Land feiert sich

Der Strudelmarkt zeigt Südtirols Bäckereihandwerk und bietet einen schönen Eindruck der regionalen Besonderheiten einschließlich Backschulstunde.

Beim Speckfest kann zwar auch Speck gekauft werden, aber am besten ist das Essen an der langen Reihe von Buden und die Laune!

Strudelmarkt in Brixen

Überall der Duft frischen Backwerks



Brot- und Strudelmarkt ist eine Untertreibung für das, was sich vom 29.09. bis zum 01.10.2017 auf dem Domplatz von Brixen zusammengefunden hat. In der Mitte eine Schaufläche, die sowohl für Ansprachen der südtiroler Wichtigkeiten aus Politik, Handwerk und Gewerbe diente wie auch für kleine Vorführungen zur Herstellung der Backgrundprodukte.

Ab und zu wurde von drei Mitwirkenden auf Getreidehalme eingedroschen, dann das historische Mehlsieb gezeigt oder der Steinofen mit Teiglingen bestückt. Das Wetter spielte mit und schickte kräftige Sonnenstrahlen in die Domstadt.

Und backen durfte ich auch: bei der Schule Emma Hellensteiner...ich werde Hefeteig nie wieder mit warmen Wasser oder warmer Milch ansetzen, versprochen.

Wer hier nicht satt wurde und ohne wenigstens eine Tasche voller Köstlichkeiten nach Hause ging, muss Asket sein. Hier wurden  deftige warme Speisen, z.B. Gerstlsuppe oder Knödel, genauso angeboten, wie Schwarzplentene Riebl, Buchteln,  Kuchen, Brote und - ganz besonders lecker - Kastanienherzen.


Speckfest

Man kann sicher schöneres Wetter haben....aber kaum viel mehr Spaß!

Mit einer netten, spontanen Bekanntschaft (Hi, Ramona! Viele Grüße aus Osna) machte ich mich auf zum Speckfest nach Villnöss, St. Magdalena.

Schließlich hatte ich den Daheimgebliebenen zugesagt, echten südtiroler Speck mitzubringen und wurde zweckgemäß auch mit Barem dafür losgeschickt. Das Wetter war schäbig und nach einem kleinen Fußmarsch von der Bushaltestelle zur Festwiese rauf, waren meine Wanderstiefel schon einmal voller Matsch. Auf dem recht schmalen Weg begeneten uns zahlreiche schon durchnässte Besucher mit ihren Papiertüten, die auf schmackhaften Inhalt schließen ließen. Also weiter, trotz Regen und Nebel...

Oben angekommen schafften wir es mit viel Glück, unter dem Dach eines netten Getränkestandes Platz zu finden und machten uns erst einmal daran, die flüssigen Spezialitäten zu testen. Relativ schnell wurde uns klar, dass es Zeit für eine anständige Grundlage wurde und so schlidderten wir durch den Matsch mit unseren Essensmarken zur langen Reihe der Speisenbuden. Auf dem Weg wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass wir noch ein Probierstück Speck mitnehmen sollten. Gesagt, getan, und so hatten wir dann auch jeweils eine der Papiertüten in Händen.

Bei den Essensbuden standen gerade sehr viele andere Gäste an und so blieben wir vorerst bei Wein. Um nicht das Wichtigste zu vergessen, kauften wir dann auch schnell Speck ein, der in den Tüten verschwand. Das war ein Fehler, bei dem nassen Wetter ein böser Fehler! Unsere Tüten erreichten einen Nässegrad, der fast gleichzeitig zur Falltürartigen Öffnung des Tütenbodens hin zur matschigen Wiese nach sich zog.

Der Versuch, möglichst schnell durch den Regen auf dem Schlidderboden voranzukommen, brachte mir sowie einem anderen aus unserer kleinen Gruppe eine ordentliche Fangopackung ein. Ich glaube, wir haben nicht alle Speckstücke, Wurzen und Käse wieder eingesammelt, aber sofort wurden wir sehr besorgt mit neuen Tüten versorgt und vom Matsch im Gesicht befreit.

Ich weiß nicht, was in diesem Wiesenboden ist, aber es geht beim Waschen einfach nicht raus....

Trotz des Wetters habe ich nur gute Erinnerungen an dieses perfekt strukturierte und organisierte Speckfest. Ich habe die frisch gekrönte Speckkönigin getroffen und Strauben gegessen (das Beste, was man in Fett ausbacken kann!). Und alles war so liebevoll geschmückt, sogar die große Schrift oben an der Kirchmauer war aus lauter kleinen Speckscheibenbildern gestaltet. Ok, richtiger Bauernspeck war da nicht zu bekommen oder hat sich gut versteckt, aber wir hatten so viel Spaß! Unbedingt zu empfehlen!