Südtirol mit Schnee

                                                                 Charakterstarkes Land                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   

Der weisse Zauber ist hier besonders...


Während der Winter 2016/17 eher weniger Schnee hatte, gab es das Jahr darauf richtig viel Schnee. 2018/19 hat sich ebenfalls der Schnee ja noch sehr ungleichmäßig verteilt: während der Süden Deutschlands und Österreich grenzwertig viel Schnee schon hatten, blieb das schöne Südtirol lang in den Winter hinein bisher eher trocken. Etwas eingezuckert hat es sich in den letzten Wochen hier und dort schon gezeigt.

Nun soll aber doch noch rchtig viel Schnee kommen. Dies erinnert an den letzten Winter!

Nicht nur das Skifahren - wenngleich doch immer noch für mich das Schönste am Winter - macht in einer traumhaften Schneelandschaft mehr Spaß, sondern auch das Winterwandern, mit oder ohne Schneeschuhe. So hoffe ich, dass wir wieder einen sonnigen, aber noch schneereichen März haben, um mit leichten Wanderungen die Natur zu erleben.


2017/2018


Ein schneereicher Winter mit wechselhaftem Wetter und Schnee in allen Qualitäten


Südtirol, Trentino oder auch Venetien sind mit Schnee weder einfach nur verzuckert schön, wie ich es im malerischen winterlichen Österreich erlebt habe, noch ist eine kalte Härte oder Weite prägend, wie sie aus asiatischen oder nordamerikanischen Berichten herübergetragen wird.

Die schroffen, durchaus zerfurchten Berge Südtirols verlieren nicht an Magie durch den weissen Mantel, der nicht gnädig wirken muss, denn die Landschaft ist in ihrer Ausdruckskraft quasi wetterresistent. Keine Decke, die sich auf ausgemergelte Natur kaschierend legen müsste, sondern eine schmückende Flockenkrone, die Blitzlichter in die aufregenden Wogen der Dolomiten bringt. Der Schnee bewirkt aus meiner Sicht einfach nur ein Aufhellen der Schönheit; ein Beleuchten jedes kleinen Winkels durch das indirekte Weiss, welches an den Berghängen die Sonne reflektiert in die Winkel und Zeichnungen des Steins.

Nichts geht an Komplexität und Vielseitigkeit verloren. Und auch, wenn man auf Ski Wege und Strecken in Leichtigkeit und wie im Flug überwinden kann, die ein Wanderer nur langsam und mit fester Anstrengung - wenn überhaupt - begehen kann, bleibt der Charakter des von Tal zu Tal individuellen Erlebens vollständig erhalten. Der Schnee macht hier nichts gleich, sondern nur besonders.

Besonders sichtbar ist dies, wenn man Gelegenheit hat, mit dem Helikopter durch die Dolomiten streifen kann:

Natürlich findet auch in diesem Winterwunderland ein Schneezirkus statt. Da wird von Skikarussel und Skischaukel gesprochen, von neuen beheizten Liften, die noch mehr Menschen bequem hinauf schaffen, von Hotels, die am besten auf der Piste stehen...usw. Aber es gibt auch viele Menschen - vielleicht prozentual mehr als in anderen Skiregionen -, die nach ernsten Lösungen zwischen kurzfristigen volkswirtschaftlichen Bestrebungen und langfristigem Natur(schatz)erhalt suchen und sich einsetzen.


Südtirol im Winter: ein Traum aus Schneezauber, Gipfeln, Hütten mit gutem Essen (wenn man die richtigen aufsucht sogar richtig gutem Essen) und Wintersport. Und genau die richtige Mischung aus Aktivität, Abenteuer, Gemütlichkeit und Geheimnis.

Skihasen tummeln sich herum, beobachten bewundernd oder vernichtend, trinken Bombardino oder Aperol Spritz und tauschen sich aus. Wer hier als Gast Hasen jagen will, muss schon sehr gut skifahren können, um zwischen den mit eleganter Selbstverständlichkeit fahrenden Einheimischen nicht wie ein bestenfalls putziger Grobmotoriker zu wirken.

Klirrender Frost am Eingang des Pustertals


Apfelbaumreihen im Frost bei strahlendem Sonnenschein....


Erstaunlich, dass im Pustertal genau der gleiche Witz über ihren Umgang mit Kälte existiert, wie bei den Norddeutschen. Beide Regionen verfügen über eine Temperaturauflistung, die mit Verhaltensweisen verbunden ist, wie T-Shirt gegen Pullover tauschen oder die Katze mt ins Bett zu lassen.

Und so ist der Norddeutsche auch nicht befremdet, wenn man hier ebenso mit weniger Worten auskommt, ohne dies auch nur ansatzweise böse zu meinen. Bekanntlich können echte Norddeutsche sich vollständig mit drei Worten verständigen: Moin, und, jo. Dagegen ist der Puschtra eine echte Sabbeltasche.

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Als ich mich erst einmal entschieden hatte, Winterurlaub zu machen und dabei nicht nur im dicken Mantel durch den Schnee zu stapfen, stand ich vor der Herausforderung, mir eine ansprechende Aktivität auszusuchen. Zwar riet man mir wärmstens zu Langlauf, aber es war im Herzen längst klar:  Alpin, was sonst?

Natürlich ist erstes Skifahrenlernen in Wolkenstein vielleicht auch nicht unbedingt optimal, aber es wurde ein erfahrener Skilehrer für uns organisiert und nach den üblichen Blessuren gewöhnte ich mich langsam daran, dass es unter mir immer schief war und meine Schuhgröße 36 zu einer gewaltigen 138 geworden war. Inzischen bin ich bei 150 cm angekommen und bei 158 cm Körpergröße reicht das auch.


Mir brauchte auch keiner auf die Ski zu treten, das erledigte ich in den ersten Tagen ganz autark selbst.

Inzwischen freue mich, dass mir nicht mehr die Hütten verwehrt sind, die man nur auf mittelschweren Pisten gut erreichen kann.

Auch, wenn ein Skibeginner im klaren Erwachsenenalter sicher immer sichtbare  Fahrdefizite behalten wird, schon, weil man nur im Urlaub skifahren kann: es macht einfach Spaß und jeder, der Lust dazu hat, sollte es ausprobieren, wenn er einmal Gelegenheit dazu bekommt.