Verona

Romeo & Giuglia

Verona kostet Eintritt. Verona ist eine Aufführung, ein Happening, die Stadt, die einen mitreisst...

Auguri!

Als wir in Verona ankamen und endlich der Bus auf dem Parkplatz stand, wurde uns sofort klar, dass das scheinbare Gewusel vom Gardasee ein Mittagsschläfchen gegen das hier war.

Wir kamen schnell zur Arena, wo uns gruppenweise junge Menschen entgegenkamen oder uns lachend und rufend überholten. Auguri! Dottoressa! Dottore? Auguri anche a te! 

Junge Frauen und Männer wurden umringt von anderen Jugendlichen, viele trugen Kränze aus grünenblättrigen Zweigen auf dem Kopf. Der Platz war schon sehr gefüllt und von überall strömten weitere Menschen hierhin. Es war der allgemeine Schulabschlusstag, die Feier des Maturaabschlusses, vergleichbar mit unserem Abitur. Auguri - Glückwünsche - ruft man hier den erfolgreichen Prüflingen zu, die an diesem Tag den Kranz als Zeichen Ihres Erfolges trugen.

Und obwohl alles lebhaft feierte und die Straßen voll waren, sah man nirgendwo Schlimmes. Einfach nur junge Menschen, die sich freuten und ausgelassen, aber friedfertig feierten, welch schöner Anblick!

Wir sollten uns Gebäck kaufen. Verona sei bekannt für Kekse, die "hässlich, aber gut" heißen, Brutti ma Buoni. Aber wir fanden gar keine Bäckerei, nur ein Klamottenladen neben dem anderen. Viel zu teuer die Hauptstraßen für eine Bäckerei...

Das Tempo war hier leidenschaftlich, keine Großstadt, wie andere, sondern ein kleiner wilder Hexenkessel inmitten anmutiger Straßen, deren Häuser teils morbiden Charme, teils stolzen Hochmut demonstrieren. 

Kaum Zeit für eine kleine Stadtführung, ein paar Worte zur Arena, dann weiter zur Piazza delle Erbe - wo ein Markt war -, an einem Ausgang dort den Walfischkiefer als Zeichen der Apotheke am Bogen bestaunt und darunter gestellt (soll Gesundheit bringen), dann weiter, mit dem Strom der Besucher und Bekränzten zum Balkon der Giuglia und der kurze Griff an die Brust ihrer Statue im Hof, eine Person mit schwarzer Perücke erschien auf dem Balkon und winkte den Menschen zu. Nun raus aus dem Gedränge und schon in die Seitenstraßen, wo das Restaurant wartete, groß genug für unsere Gruppe, aber erstaunlich klein für eine typische Touristengaststätte. Und was soll ich sagen: das Essen war ausgesprochen gut. Nein, das hat er gut ausgesucht, unser Ausflugsbegleiter.

Mit dem Bus fuhren wir dann auf den Hügel, um das Panorama zu genießen. Leider hatte sich das Wetter zuzsammengezogen, so dass uns der Tag etwas grau verabschiedete. 

Aber Verona bleibt im Kopf.